Türkisch und Romanes
In einer Zeit zunehmender internationaler Verflechtungen und Kontakte ist die Lebenswelt von Schülerinnen und Schülern von Mehrsprachigkeit geprägt. Die Entwicklung interkultureller Handlungsfähigkeit ist daher eine übergreifende Aufgabe von Schule und Gesellschaft. In diesem Zusammenhang kommt dem Ausbau herkunftssprachlicher Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund eine entscheidende Rolle zu. Der herkunftssprachliche Unterricht in der Grundschule knüpft an die unterschiedlichen, lebensweltlich geprägten Sprachfähigkeiten der Schülerinnen und Schüler in der Herkunftssprache an und entwickelt grundlegende Kompetenzen im Sprechen und Hör-Seh-Verstehen, im Lesen und Schreiben, im Nachdenken über Sprache und in der Sprachmittlung. Die erworbenen Kompetenzen sind Voraussetzung für eine treffende und sachangemessene Kommunikation in der Herkunftssprache. Der herkunftssprachliche Unterricht fördert durch den Vergleich mit der deutschen Sprache und der ersten Fremdsprache zudem die Sprachaufmerksamkeit und die sprachanalytischen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler. Damit legt er die Grundlagen für lebenslanges Lernen und den Erwerb weiterer Sprachen. Darüber hinaus fördert der Unterricht Gesprächssequenzen von der einen in die andere Sprache zu übertragen (Sprachmittlung). Der herkunftssprachliche Unterricht fördert die interkulturelle Handlungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler, indem er sie befähigt, sich in unterschiedlichen sprachlichen, ethnischen, religiösen, sozialen und kulturellen Bezugssystemen zu orientieren. Die Schülerinnen und Schüler erwerben Kenntnisse über die Lebenswelt des Herkunftslandes ihrer Familie und vergleichen diese mit ihrer eigenen Lebenswelt. Sie reflektieren den Umgang mit Vielfalt und Differenz, indem sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede verschiedener Lebens- und Sichtweisen erkennen und zu respektieren lernen. Das Fach herkunftssprachlicher Unterricht wird in der Grundschule als zusätzliches Fach unterrichtet.